Bilanz der 73. Kulmbacher Bierwoche: Ein Festival der positiven Emotionen

Neun Tage lang war der Kulmbacher EKU-Platz mit dem Bierstadl das Epizentrum der fränkischen Festkultur. Einmal mehr hat die Kulmbacher Bierwoche das Gemeinschaftsgefühl gestärkt, Menschen zusammengebracht und für ausgelassene Stimmung gesorgt. Die Kulmbacher Brauerei als Veranstalter des Traditionsfestes zeigt sich mit dem Verlauf der 73 Kulmbacher Bierwoche zufrieden.

Friedliche Feier- und Festkultur. Der Stadl ist das Herzstück der Kulmbacher Bierwoche.

Voller Körpereinsatz. Bei der 73. Kulmbacher Bierwoche herrschte erneut eine einzigartige Stimmung.

Emotionaler Abschied am Sonntagabend. Die 73. Kulmbacher Bierwoche war für Markus Stodden (3. v. l.) die letzte in seiner Funktion als Vorstandssprecher der Kulmbacher Brauerei.

„Das war eine friedliche, wenn nicht sogar eine der friedlichsten Bierwochen überhaupt“, erklärt Michael Schmid lächelnd. Der Projektleiter der Kulmbacher Bierwoche muss es wissen. Immerhin kann er auf fast 30 Jahre Erfahrung in der Organisation des Publikumsmagneten zurückblicken. Trotz etwas weniger Besuchern und leichter Zurückhaltung bei Speisen und Getränken zieht er eine positive Bilanz: „Unsere Bierwochen-Gäste haben gemeinsam schön gefeiert, sich unsere Festbiere und die Schmankerln schmecken lassen, das Musikprogramm hat guten Anklang gefunden und es herrschte die unvergleichliche Kulmbacher Bierwochen-Stimmung – kurzum: wir sind glücklich und zufrieden.“ Schmid freut sich vor allem über den Erfolg von „Herzschlag im Bier-Stadl“. Das Konzept mit Schlagermusik zum neuen Tag der Generationen ist aufgegangen. Auch der erste Bierwochen-Sonntag mit hochkarätiger Blasmusik hat sich bewährt: „Es ist einfach super, dass das Publikum das Nachmittagsprogramm mit Konzertcharakter so gut annimmt. Umso glücklicher bin ich, dass wir nach Gloria, Vlado Kumpan und den Kaiser Musikanten für die Bierwoche 2025 ‚Die kleine Egerländer Besetzung‘ verpflichten konnten. Das wird ein echtes musikalisches Highlight für alle Fans der Egerländermusik im Stile von Ernst Mosch und Ernst Hutter“, begeistert sich Schmid.

Mit den Walzerklängen von „Sag‘ Dankeschön mit roten Rosen“ ist am Sonntagabend die 73. Kulmbacher Bierwoche zu Ende gegangen. Traditionell bedanken sich die Bedienungen mit roten Rosen bei ihren Gästen. Dabei verdienen eigentlich die Servicekräfte Dankbarkeit und Wertschätzung für ihre geleistete Arbeit. Immerhin läuft eine Bedienung über 35.000 Schritte pro Tag. Insgesamt versorgen etwa 120 lauf- und tatkräftige Männer und Frauen die Besucher der Bierwoche mit Festbier und Speisen. Durchschnittlich bis zu 15 Stunden am Tag sind der Stadl und die Biergärten geöffnet.

Eine Mammutaufgabe auch für die ehrenamtlichen Rettungskräfte von BRK, DLRG und Co. Über 100 freiwillige Helfer leisten während der Kulmbacher Bierwoche im Schichtbetrieb ihren Dienst. Rund 3.000 Einsatzstunden kommen in den neun Festtagen zusammen. Viele von ihnen nehmen extra Urlaub, um einen Beitrag zu einer gelungenen Bierwoche zu leisten. „Das war eine ruhige Bierwoche, die für alle Beteiligten schön verlaufen ist“, so die Bilanz von Maximilian Türk. Laut dem BRK-Einsatzleiter gab es viele Insektenstiche, aber wenige ernsthafte Vorfälle, einige Schnittwunden, nur kleinere Verletzungen, einen Nasenbruch nach einem Sturz, und – das ist besonders erfreulich – kaum Jugendliche, die durch übermäßigen Alkoholkonsum aufgefallen sind. „Das Zusammenspiel zwischen Rettungs- und Einsatzkräften, dem Veranstalter und den Besuchern hat sehr gut funktioniert. Und: Es hat auch Spaß gemacht!“

Dass die neun Tage Bierwoche trotz aller Anstrengungen Spaß gemacht haben, diese Meinung teilen die Festwirte Felix Glaser und Caroline Ganz von der Mönchshof-Ecke sowie ihr Kollege Volker Pausch, der die Kapuziner-Ecke betreut. „Vom Ablauf innerhalb der Mannschaft und drumherum war es eine der besten Bierwochen. Alles ist Hand in Hand gegangen“, sagt der Festwirt in der EKU-Ecke und Caterer Jürgen Stübinger. Den reibungslosen Ablauf lobt auch der Festwirt der Kulmbacher-Ecke Matthias Wuschek: „Aus meiner Sicht hat alles gut funktioniert: Das Wetter war brauchbar, die Leute haben gut gefeiert, das Team hat super funktioniert.“ Jetzt heißt es für die Festwirte, noch einige organisatorische Aufgaben erledigen und dann wieder in den Gastronomie-Alltag zurückkehren.

Für die Polizeiinspektion Kulmbach war die 73. Kulmbacher Bierwoche „in Summe ein weitgehend friedliches Fest“, fasst der stellvertretende Leiter Moritz Dippel zusammen. Mit rund einem Dutzend Körperverletzungen, einigen Trunkenheitsfahrten, mehreren Personen zur Ausnüchterung und knapp 50 Platzverweisen lagen die Vorkommnisse in etwa auf dem Niveau des Vorjahrs. Angesichts der zahlreichen Besucher hielt sich das Einschreiten der Einsatzkräfte jedoch im Rahmen.

Ein Gänsehaut-Moment zum Finale der 73. Kulmbacher Bierwoche bleibt so manch einem Besucher sicherlich noch lange in Erinnerung: Der emotionale Abschied von Markus Stodden. Für den Vorstandssprecher der Kulmbacher Brauerei war es nach 23 Jahren die letzte Bierwoche bevor er in den Ruhestand geht. Festwirte, Servicekräfte und Organisationsteam der Kulmbacher Bierwoche dankten ihm bei anhaltendem Applaus und Jubel des Publikums. „Das war ein äußerst emotionaler Moment, den ich nicht vergessen werde“, sagt der sichtliche gerührte Brauerei-Chef. „Es war so deutlich zu spüren, was diese Kulmbacher Bierwoche ausmacht: Die Begeisterung für die Tradition, die enge Bindung zu unserer Region, die Leidenschaft für die Bierkultur, das gemeinschaftliche Feiern und ein einzigartiges Lebensgefühl. Herzlichen Dank an alle Beteiligten! Dankeschön Kulmbach für eine unvergessliche Zeit!“

In 353 Tagen ist dieses einzigartige Lebensgefühl wieder zu spüren. Die 74. Kulmbacher Bierwoche geht vom 26. Juli bis zum 3. August 2025. Bis dahin halten die Impressionen auf der Website www.kulmbacher-bierwoche.de die Erinnerung an die fünfte Jahreszeit in Kulmbach lebendig.