„Die Ausbildung hat bei uns einen hohen Stellenwert. Umso mehr freuen wir uns heute über die überaus erfolgreichen Abschlüsse unserer beiden Absolventen“, sagte Personalchef Florian Kirchner im Rahmen der traditionellen Brauertaufe auf dem Kulmbacher Mönchshof. „Wir sehen in ihnen die Zukunft unserer Brauerei und sind stolz auf ihre Leistungen.“
Mathias Keil, Vorstand Finanzen und Technik, betonte: „Die traditionelle Brauertaufe ist eine große Ehre für die beiden jungen Brauer und Mälzer, die nun höchst offiziell diesen Titel tragen können. Sie sind nun ein Teil unserer langen Kulmbacher Bier-Tradition und ich hoffe, dass sie das Brau-Handwerk mit Stolz weiterführen werden.“
Lars Engelhardt und Johannes Hoh sind die diesjährigen Auszubildenden. „Bier hat mich schon immer fasziniert“, erzählt Lars Engelhardt. „Deswegen hatte ich mich sehr darüber gefreut, als die Zusage für die Ausbildung zum Brauer und Mälzer bei der Kulmbacher Brauerei kam. Die Ausbildung war klasse. Sehr abwechslungsreich und ich konnte sehr viel lernen.“ Auch für Johannes Hoh bedeutete die Ausbildung seinen Traumberuf ergreifen zu können: „Ich kann nun mein Lieblingsgetränk selbst brauen. Darauf bin ich schon ziemlich stolz. Zudem fasziniert es mich, welche Geschmacksvielfalt mit den vier Rohstoffen Malz, Hopfen, Hefe und Wasser möglich ist.“
Brauertaufe nach historischem Vorbild
Der alte Brauch der Brauertaufe war für Lars und Johannes jetzt der letzte Schritt, um in den Stand des Brauergesellen gehoben zu werden. Dazu mussten sie sich drei Aufgaben stellen, die es in sich hatten.
Die erste Aufgabe galt dem Aufwärmen. So einfach die Regeln beim Maßkrug-Stemmen auch sind, so schwer können die 2,5 Kilo, die ein voller Maßkrug wiegt, auch werden. Beide Nachwuchsbrauer machten lange Zeit eine richtig gute Figur. Doch Johannes erwies etwas mehr Ausdauer und entschied das erste Spiel für sich.
Die zweite Aufgabe war der „Brauerbiathlon“. Lars und Johannes mussten auf Bierkästen, die als Ski-Ersatz dienten, einen Parcours im Biergarten des Mönchshof Bräuhauses bewältigen, am Stopp angekommen mit Tennisbällen eine Bierdosen-Pyramide treffen und anschließend den Parcours wieder zurücklaufen. Was auf den ersten Blick leicht aussah, erwies sich als richtige Herausforderung für das Koordinationsvermögen, zumal es drei Runden zu bestreiten galt. Beide Nachwuchsbrauer kämpften unermüdlich um den Sieg, doch am Ende war Lars etwas schneller als Johannes und holte in der Gesamtwertung wieder auf.
Zum Schluss durften Lars und Johannes ihre sensorischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Mit verbundenen Augen sollten sie Werkzeuge ertasten und Rohstoffe entweder mit dem Geruchs- oder Geschmackssinn erkennen. Die Aufgabe endete in einem äußerst knappen Kopf-an-Kopf-Rennen, welches Lars schließlich für sich entschied.
Nach den Spielen stellten die beiden Auszubildenden ihre jeweils selbst kreierten Gesellensude vor, die sie unter dem wachsamen Auge von Dipl.-Braumeister Sebastian Hacker in der Gläsernen Lehr- und Versuchsbrauerei des Bayerischen Brauereimuseums im Kulmbacher Mönchshof gebraut hatten.
Lars hatte sich, passend zum Anlass, für ein Festbier entschieden, welchem durch das sogenannte „Hopfenstopfen" noch ein besonderes Aroma verliehen wurde. Johannes dagegen hatte ein dunkles Lagerbier eingebraut, welches durch seine rötliche Farbe und ein ausgeprägtes Malzaroma bestach.
„Die fertigen Biere sind echt klasse gelungen. Lars und Johannes haben das souverän gebraut“, sagte Alexander Stallforth, Ausbilder der Kulmbacher Brauerei. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, Lars und Johannes während der Ausbildung zu begleiten, weil sie mit so viel Leidenschaft dabei sind.“
Nachdem die beiden Nachwuchsbrauer alle Aufgaben mit Bravour gemeistert hatten, kam der Höhepunkt der Brauertraufe: die Bierdusche. Während Alexander Stallforth den traditionellen Taufspruch des legendären Königs Gambrinus, der als Erfinder des Bierbrauens gilt, vortrug, wurden Lars und Johannes nacheinander mit ihrem eigenen Bier getauft.
Bei einer zünftigen Brotzeit durften sich die „Täuflinge“ und deren Gäste anschließend von den „Strapazen“ der Brauertaufe erholen.