Worüber im Frühjahr noch reichlich und auch kontrovers diskutiert wurde, ist nun manifestiert: Der Bier-Stadel für die 69. Kulmbacher Bierwoche steht wieder auf seinem angestammten Platz mitten im Herzen Kulmbachs. Gut eine Woche vor dem offiziellen Start wurden am heutigen Dienstag die Tore des neuen Stadls auf dem EKU-Platz für den offiziellen Probeanstich geöffnet. Die geladenen Gäste nutzten dieses Ereignis auch, sich erstmals einen persönlichen Eindruck von der gemütlichen Atmosphäre im Biertstadl zu verschaffen und die diesjährigen Festbiere zu verkosten.
Der diesjährige Probeanstich zur Einstimmung auf die Kulmbacher Bierwoche war ein Ereignis für alle Sinne. Optisch beeindruckte das Innere des neuen Stadls die geladenen Gäste. „Der Stadl ist zwar etwas höher und um stolze 400 Quadratmeter größer als sein Vorgänger“, sagt Michael Schmid, Organisator der Kulmbacher Bierwoche, der seit dem Aufbaubeginn am 11. Juni 2018 tagtäglich die Aufbauarbeiten koordinierte. „Umso überraschter sind die meisten aber, wie gemütlich es im Inneren des Stadls geworden ist.“ Dieses gemütliche Ambiente kommt unter anderem durch den Einsatz von Eiche-Fachwerk mit rustikal anmutenden Putz-Flächen, die mit Vorhängen dekorierten Fenster und die neuen Ausschank-Ecken. Diese wurden vor allem von den diesjährigen Festwirten Günter Limmer von der „Hagleite“ (Kapuziner-Ecke), Rita Hofmann von der „Zunftstube“ (EKU-Ecke), Matthias Wuschek vom „Casablanca“ (Kulmbacher-Ecke) und Claudia Ohnemüller von der Gasthof-Metzgerei „Ohnemüller“ ganz genau unter die Lupe genommen. „Wir haben uns viele Gedanken über die optimale Anordnung der Ausschank-Bereiche und den Arbeitsablauf in den Ecken gemacht. Das bisher sehr positive Feedback der diesjährigen Festwirte über unser neu erarbeitetes Konzept freut uns deshalb sehr“, sagt Michael Schmid.
Verkostung der Festbiere der Kulmbacher Bierwoche
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorstandssprecher der Kulmbacher Brauerei Markus Stodden, dem Oberbürgermeister Henry Schramm und dem stellvertretenden Landrat Jörg Kunstmann, informierte Michael Schmid über das Programm. Mit dabei sind unter anderem die Wilderer, die Joe Williams Band und die Isartaler Hexen. Vor allem bei den insgesamt drei Konzerten der Isartaler Hexen rechnet Michael Schmid mit einem Besucherandrang, denn die Hexen hören auf und spielen zum letzten Mal auf der Kulmbacher Bierwoche.
Danach widmeten sich die Gäste dem Hauptgrund der Veranstaltung: Der Verkostung der Festbiere. „Wir wenden all unser Können und Wissen an, damit das goldbraune Getränk den passenden Geschmack entfaltet“, versicherte Herrmann Nothhaft, Leiter Technik und Qualitätssicherung, der vor acht Wochen die Festbiere einbraute. „Was unsere Festbiere auszeichnet, sind handverlesene und natürliche Zutaten. Die Braumalze bekommen wir aus der fränkischen Region, das weiche Wasser kommt aus dem Fichtelgebirge und der feine Aromahopfen aus der Hallertau.“
Anschließend stellte Nothhaft den Charakter der einzelnen Biere vor:
Das Kulmbacher Festbier ist intensiv bernsteinfarben und überzeugt mit kräftiger Hopfung, die sich dem malzaromatischen Charakter anpasst. Das EKU Festbier hat eine angenehme bittere Note und liegt farblich genau zwischen dem Kulmbacher und dem Mönchshof Festbier. Letzteres ist sehr hell in der Farbe und in der Hopfung etwas weniger betont, was ihm ein sehr feines Aroma verleiht. Auch Weißbierfreunde kommen bei der Kulmbacher Bierwoche nicht zu kurz. Das Kapuziner Weißbier ist goldgelb mit leichter Hefetrübung, sehr fruchtig und süffig – wie ein Weißbier eben sein muss. Somit bietet es eine erfrischende Alternative zu den drei Festbieren.
Oberbürgermeister Henry Schramm ist begeistert. „Das diesjährige Bierfest wird etwas ganz Besonderes. Nach den großen gemeinsamen Anstrengungen freue ich mich auf das erste Bierfest auf dem EKU-Platz. Der neue Bier-Stadl wird dem Fest eine tolle Atmosphäre verleihen. Aber auch abseits des Sichtbaren hat sich viel getan. Beispielsweise wird die moderne Technik im Untergrund den Bierfest-Betrieb für unsere Wirte erleichtern. Bei den Festbieren hat sich nichts geändert: Sie schmecken wie immer hervorragend“, sagte Schramm nach der Festbier-Verkostung.
„Das positive Feedback zum neuen Stadl, das wir bislang erfahren haben, freut uns sehr, “, sagte Markus Stodden, Vorstandssprecher der Kulmbacher Brauerei. „Das steigert die Vorfreude auf die Bierwoche enorm.“
Probeanstich mit einem Schlag
Während Hermann Nothhaft als oberster Braumeister nach dem Lob der Gäste zu den gelungenen Festbieren sichtlich erleichtert aufatmete, stand für Henry Schramm eine wichtige Aufgabe bevor: Der Probeanstich. „Auch wenn ich es schon ein paar Mal gemacht habe: Der Anstich des ersten Festbierfasses zur Bierwoche ist jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung. Der Probeanstich ist da eine schöne Tradition im Vorfeld des Festes, die ich gerne zum Üben nutze“, sagte Schramm lachend. Während alle Gäste gespannt den Probeanstich verfolgten, stach Schramm mit einem einzigen gekonnten Schlag an.
Stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann betonte, dass das Bierfest für die Landkreis-Bewohner das Fest der Feste sei. "In der Bevölkerung spüren wir bereits jetzt eine große Vorfreude auf den Anstich im neuen Zelt. Es ist ein Bierfest pur, ohne großen Schnickschnack. Daran ändert sich mit dem neuen Stadl nichts. Ganz im Gegenteil. Mit dem neugestalteten Außengelände wird der Biergenuss auch außerhalb des Zeltes großgeschrieben."
„Ein weiterer Schritt hin zum Bierfest ist gemacht. Der Probeanstich hat hervorragend funktioniert. Damit sind die letzten Tage vor der 69. Kulmbacher Bierwoche nun eingeläutet“, schloß Markus Stodden ab. „Wir freuen uns auf ein einzigartiges Fest und wünschen uns, dass es eine fröhliche und friedliche Festwoche wird, die allen Besuchern noch lange im Gedächtnis bleibt.“