Kulmbach, 19. September 2019: Im September 1994 öffnete das Bayerische Brauereimuseum im Kulmbacher Mönchshof seine Tore. Heute - nach 25 Jahren – nahm die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Michaela Kaniber dies zum Anlass, in ihrer Festrede auf die Bedeutung des Museums und seiner „Geschwister“ für Oberfranken und Bayern einzugehen. Denn neben dem Bayerischen Brauereimuseum sind im Kulmbacher Mönchshof auch das Bayerische Bäckereimuseum, das Deutsche Gewürzmuseum und das MUPÄZ – das Museumspädagogische Zentrum beheimatet. Sie gelten als das kulturhistorische Schaufenster der Genussregion Oberfranken.
Vereinsvorsitzender Stefan Soiné begrüßte zunächst alle Ehrengäste und dankte für deren zahlreiches Kommen: „Ohne Sie als Förderer, treue Wegbegleiter, Freunde und Mitarbeiter stünden die Museen heute nicht so da.“ Besonders der Kulmbacher Brauerei - und hier namentlich dem Sprecher des Vorstands Markus Stodden als Vertreter - sprach er seinen Dank für die jahrzehntelange, stete Förderung der Kulturarbeit im Mönchshof aus: „Sie zeigen auf diese Weise eindrücklich, dass Ihnen das Kulturgut Bier und der bewusste Umgang damit wirklich sehr am Herzen liegen. Dies ist nicht selbstverständlich.“
Markus Stodden bekräftigte anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten: „Der Kulmbacher Mönchshof gilt als kulturhistorisches Schaufenster des Lebensmittelstandortes Kulmbach und der bayerischen Nahrungsmittelkultur. Hier erleben Besucher Bier als Kulturgut und Genussmittel hautnah. Uns als Traditionsbrauerei ist es eine Herzensangelegenheit, die Tradition des Brauens und der Bierkultur zu fördern. Deswegen unterstützen wir das Bayerische Brauereimuseum auch seit Anfang an.“
Die Staatsministerin erklärte vor den zahlreich erschienen geladenen Gästen: „Sehr gerne bin ich heute nach Kulmbach gekommen, um mit Ihnen dieses schöne Jubiläum zu feiern.“ Sie bedankte sich bei allen am Aufbau beteiligten Personen für ihren unermüdlichen Einsatz, insbesondere den „Eltern“ des Museums, Sigrid Daum und Bernhard Sauermann.
Perfekter Standort im Bierland Oberfranken
„Keine Region eignet sich für ein Bayerisches Brauereimuseum besser als Oberfranken – nirgendwo sonst gibt es eine derart ausgeprägte Bierkultur“, betonte Kaniber. Oberfranken sei nicht nur Heimat von 1.000 verschiedenen Biersorten, sondern weise mit mehr als 260 Brauereien auch die höchste Brauereidichte der Welt auf.
UNESCO-Auszeichnung „Gutes Praxisbeispiel“
Dabei passe der Genussort Kulmbach mitten im Herzen der Genussregion Oberfranken bestens als Standort für dieses Museum. „Der Kulmbacher Mönchshof ist mit seinen Museen und Einrichtungen ein ganz besonderes Aushängeschild und ein wichtiges Schaufenster bayerischer Ernährungskultur“, lobte die Staatsministerin in ihrer Festrede. Auch die Auszeichnung der Museen durch die Aufnahme der UNESCO im Jahr 2015 in das bundesweite Verzeichnis „Guter Praxisbeispiele zum Erhalt des immateriellen Welterbes“ „ist ein Beweis für deren Bedeutung“, erklärte Kaniber.
Das Bayerische Brauereimuseum – ein Besuchermagnet
Bezirkstagspräsident und Oberbürgermeister der Stadt Kulmbach, Henry Schramm, gratulierte: „Das Bayerische Brauereimuseum ist ein Aushängeschild der Bierstadt Kulmbach – das kann ich ohne Übertreibung sagen!“ Besonderes Lob gab es von Henry Schramm für die Aktivitäten des Museums, das immer wieder ein reichhaltiges Programm für Besuchergruppen, Einheimische und Touristen biete. „Das Bayerische Brauereimuseum ist eine Erfolgsgeschichte, ein Glanzstück in der so vielfältigen Museumslandschaft Oberfrankens und ein Besuchermagnet in unserer Bier- und Genussregion“, schwärmte Henry Schramm.
Eine Rarität: Jubiläumsbier mit besonderem Jubiläumsetikett
Auch der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner überbrachte seine Glückwünsche und bekräftigte seine Unterstützung im oberfränkischen Genusskultur-Netzwerk. Und Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold hob schließlich in launiger Art und Weise aus fachlicher Sicht die Besonderheiten des Museums hervor.
Anschließend konnten sich die Festgäste bei einem „Versucherla“ von der Qualität des speziell für das Jubiläum gebrauten Jubiläumsbieres überzeugen. Gebraut hat dieses nach allen Regeln der Brauhandwerkskunst der Diplom-Braumeister der Gläsernen Museumsbrauerei, Sebastian Hacker.
Zudem wurde im Rahmen eines Gestaltungswettbewerbes mit dem Kunstverein Kulmbach e. V. ein Jubiläumsetikett entwickelt: „Das von der Jury ausgewählte Etikett, das unser Jubiläumsbier ziert, ist frisch und fröhlich - so, wie es zu einem 25-jährigen Geburtstag und dem spritzig-frischen Jubiläumsbier, das unser Dipl.-Braumeister Sebastian Hacker mit viel Herzblut und technischer Kenntnis gebraut hat, passt", betonten Dr. Helga Metzel, und Bernhard Sauermann, beide Geschäftsführer der Museen im Kulmbacher Mönchshof e. V..
Spannendes Brau-Experiment in der Gläsernen Brauerei
Das Besondere an dem Jubiläumsbier, das in der Gläsernen Museumsbrauerei gebraut wurde, ist die historische Kulmbacher Rezeptur. Diese stammt aus den 50er-60er Jahren, die dafür verwendete, wiederbelebte Hefe aus den 60er-70er Jahren. "Ein spannendes Brau-Experiment, denn die Wahrscheinlichkeit, eine Hefe wiederbeleben zu können, liegt bei 50 Prozent. Doch unter fachlichem Beistand des Doyens der Brauereitechnologie Prof. Dr. Ludwig Narziss, emeritierter Inhaber des einschlägigen Lehrstuhls an der Technischen Universität München-Weihenstephan ist es uns gelungen", erklärt Sebastian Hacker stolz. „Das Maisch-Programm lief dabei auf niedriger Temperatur, es dauerte somit länger, als normalerweise. Die Stammwürze liegt bei 12,7 Prozent, der Alkoholgehalt bei 5,0 Vol. Prozent“, erläutert Hacker. „Geschmacklich trifft es wohl eine große Bandbreite an Bierliebhabern: Es schmeckt eher zart-mild – dennoch tritt die Hopfenbittere nicht in den Hintergrund. Ich bin stolz auf dieses Bier, das mich von der Rezeptur bis zur Technik beim Brau-, Gär- und Lagervorgang hin ganz schön gefordert hat. Die Mühen um das Werden dieses Bieres haben sich gelohnt.“
Der Künstler und sein Etikett
Harun Kloppe erfuhr als Mitglied im Kunstverein Kulmbach e. v. vom Wettbewerb, fühlte sich als Designer und Künstler gleich angesprochen und bewarb sich daraufhin mit seinem Bierkrug-Etikettenentwurf.
„Frisch, fröhlich, heiter, voller Lebenslust sollte mein Etikett sein. Ein Bierglas in Aquarelltechnik auf Büttenpapier wurde es dann. Die Jubiläumszahl 25 in der üblichen Strichzählung eines Bierdeckels darzustellen, ist die besondere Idee der Umsetzung. Ich lebe im Westerwald, war aber bereits zweimal bei Kunstausstellungen im Mönchshof beteiligt - habe also einen direkten Bezug dorthin“, erklärte Kloppe zu seiner Bewerbung und dem ausgezeichneten Etikett.
Erwerbsmöglichkeit im Museumsshop
Das 25-Jahre-Jubiläumsbier ist ab Freitag, 20. September 2019, in mit Jubiläumsetiketten versehenen 1-Liter-Flaschen im Bayerischen Brauereimuseum Museumsshop, Hofer Str. 20 in Kulmbach zu den Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr erhältlich.